Mitteilung aus der Kathpress:
Innsbruck, 25.01.2019 (…) Mit der Initiative „Neu beginnen“ wendet sich die Diözese Innsbruck jetzt in besonderer Weise jenen Menschen zu, die nach Trennung oder Scheidung einen neuen Partner bzw. eine neue Partnerin gefunden haben. In einer Pressekonferenz am Freitag gaben Bischof Hermann Glettler und Alfred Natterer, Leiter der Diözesan-Abteilung Familie und Lebensbegleitung, Details dazu bekannt. Erklärtes Ziel ist es, Menschen nach einer Trennung in ihrer neuen Beziehung zu begleiten und auch mithilfe des Glaubens Hilfe zu bieten. (…) „Auch wenn eine zweite kirchliche Eheschließung nicht möglich ist, möchten wir allen Paaren deutlich machen, dass sie in der Mitte unserer Kirche ihren Platz haben“, betonte Bischof Glettler.

(c) Diözese Innsbruck/Hölbling Die Signature-Installation zum 50-Jahr-Jubiläum der Diözese Innsbruck: Ein zerschelltes Boot. Künstler Anton Christian brachte es von den Küsten Italiens zur Dompforte, und hat – sicher unbewusst – den Kirchgehern eine unmissverständliche, dennoch missverstandene, Botschaft vorgelegt.
Gleich zu Beginn: Die Kirche der Herren Glettler und Natterer ist nicht die katholische Kirche. Sie ist nicht die einzige von Jesus Christus gestiftete Kirche. Sie gibt sich aber nach wie vor mit haarsträubender Dreistigkeit dafür aus und täuscht sich selbst sowie die ihr anvertrauten Menschen. Und inmitten dieser neuen Kirche finden die wiederverheirateten Geschiedenen, für die „eine zweite kirchliche Eheschließung nicht möglich ist“, ihren Platz. Im Introitus des Meßformulars für Kirchenlehrer betet die römische Kirche: „Inmitten der Kirche ließ ihn der Herr seinen Mund auftun.“ Eine nette Parallele zur Behauptung, „alle Paare“ hätten ihren Platz „in der Mitte unserer Kirche“!
Dazu gleich mehr aus dem vorangehenden Satz: „Menschen … auch mithilfe des Glaubens Hilfe bieten.“
Jeder Katholik weiß, daß der Glaube die Grundlage des übernatürlichen Lebens ist, nämlich als von Gott in der Rechtfertigung eingegossene übernatürliche Tugend, welche uns all das mit unverbrüchlicher Überzeugung als wahr annehmen läßt, was Gott geoffenbart hat und was die Kirche als solches lehrt. „Alles, was nicht gemäß dem Glauben ist, ist gemein, ist Sünde“, betet die römische Kirche im Ritus der Subdiakonatsweihe. Wie kann man also den Glauben hintan stellen, so wie es die Besatzer der Diözese Innsbruck tun? Ein klarer Hinweis auf ihr vom Naturalismus geprägtes Denken. Indirekt gestehen sie damit ein, daß ihr Vorgehen eben nicht aus dem Primat des Glaubens für das christliche Leben erwächst. Statt die tradierte Lehre zu verkürzen und zu umgehen, gilt es, den überlieferten Glauben zu verkünden, sei es gelegen oder ungelegen (vgl. 2 Tim 4,2).

„Dompropst“ Florian Huber nutzt traditionell den Aschermittwoch, um mit „Kunst“ den Dom zu entweihen. 2016 durfte Annamaria Gelmi dieses Spiegelkreuz vor den Altarraum legen, das das sakrale Domgewölbe sowie den Hochaltar am Boden reflektiert, um von angeblich Gläubigen mit Füßen getreten zu werden. Nein, das ist nicht sakrilegisch oder gar satanisch! Niemals nicht …
Viel wichtiger, weil an erster Stelle genannt, ist es für die Gutmenschen der von Menschen gemachten Kirche, „Menschen nach einer Trennung in ihrer neuen Beziehung zu begleiten“.
In diesem Satz oder Gedanken ist so gut wie alles falsch für den wahren Katholiken!
Erstens „begleitet“ die Kirche die Gläubigen nicht – außer auf ihrer letzten Reise zum Friedhof – sondern sie führt, lehrt und heiligt sie durch die Gnadenmittel, welche ihr Christus zu diesem Zweck anvertraut hat.
Zweitens kümmert sich der katholische Priester natürlich auch um solche Gläubige, welche aus eigener oder fremder Schuld in ihrer Ehe Schiffbruch erlitten haben. Eine Trennung katholischer Eheleute mußte von der kirchlichen Obrigkeit abgesegnet werden.
Eine Scheidung gibt es für katholische Eheleute ohnehin nicht – die gesetzliche Scheidung der staatlichen Ehe war und ist der wirkmächtigste und verheerendste Rammbock, welchen die aus der Revolution hervorgegangene Gesellschaft gegen die christliche Sozialordnung verwendet. Wie viele Österreicher wissen heute noch, daß das Ehegesetz, welches auch die zivile Ehescheidung vorsieht, am 6. Juli 1938 gegeben worden ist? Am 12. März desselben Jahres waren Hitlers Truppen in Österreich einmarschiert. Müßte nicht auch dieser Aspekt der Geschichte endlich „aufgearbeitet“ werden …?
Drittens ist dazu zu sagen, daß die katholische Kirche zwar Gläubige, die in ihrem Eheleben Schiffbruch erlitten haben, weiterhin als ihre Kinder ansieht, insofern sie die Gebote Gottes einhalten; daß die Kirche aber nicht einmal im Traum daran denken kann, solche bedauernswerte Menschen in ihrer neuen Beziehung zu begleiten – sie würde sich ja dadurch deren Sünde des Ehebruchs mitschuldig machen.
Barmherzigkeit ohne Wahrheit ist keine Barmherzigkeit. Jesus würde die Herren Glettler und Natterer vielleicht als blinde Führer von Blinden bezeichnen. „Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.“ (Mt 15,14)

(c) Arno Cincelli Ja, was tanzt denn da über´m Hochaltar? Es ist Aschermittwoch 2017 und „Dompropst“ Florian Huber hat wieder Lust auf ein „Kunst“-Spektakel, bei dem im Dom zu Innsbruck nichts zu heilig für für ein wenig Gräuel ist. Dieses Jahr nimmt sich die „Künstlerin“ Minu Ghedina dem Thema „Wandlung“ an, was auch immer das bei diesen gespenstischen Hüllen bedeuten soll …
Da vielen Katholiken heute wohl die unverkürzten und unverfälschten Aussagen Christi kaum bekannt sind, rufen wir hier seine unzweideutige Lehre über die Wiederherstellung der Ehe und ihre Erhebung in den Rang eines Sakramentes des Neuen Bundes in Erinnerung (Mt 19,3-9):
„Da traten Pharisäer an ihn heran, um ihn auf die Probe zu stellen, und fragten: ‚Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen aus jedem Grund?‘ Er antwortete: ‚Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer von Anfang an ‹sie als Mann und Frau geschaffen› (Gen 1,27) und gesagt hat: ‹Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein› (Gen 2,24)? So sind sie also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.‘
Sie sagten zu ihm: ‚Warum hat dann Moses geboten, ‹einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen› (Dt 24,1)? Er entgegnete ihnen: ‚Moses hat euch eurer Herzenshärte wegen erlaubt, eure Frauen zu entlassen, doch von Anfang an war es nicht so.
Ich sage euch: Wer seine Frau entläßt – nicht gerechnet Begründung mit Unzucht (Dt 24,1)! – und eine andere heiratet, bricht die Ehe, und wer eine Entlassene heiratet, bricht die Ehe.‘“
Verräterisch ist natürlich der Name der Innsbrucker Initiative: „Neu beginnen“. Nicht nur der Mai macht alles neu, sondern auch die modernistische Kirche seit Vatikan2. Gerade aber durch diesen unstillbaren Drang nach allseitiger Neuerung beweist sie dem wahren Katholiken, daß sie nicht mehr den Beistand Christi und des Hl. Geistes genießt. Denn nie zuvor während fast 20 Jahrhunderten hat sich die Kirche eingebildet, sie könne irgend etwas, was zu ihrem Wesen gehört – in Lehre, allgemeiner Disziplin und Moral, Liturgie – „neu machen“ („Neue Messe“, „Neues Kirchenrecht“, veränderte Lehren …).
Hingegen mahnt der hl. Paulus den hl. Timotheus: „Verkünde das Wort, sei zur Stelle – ob gelegen oder ungelegen –, rede ins Gewissen, ermahne unermüdlich … Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen Lehrer suchen … von der Wahrheit werden sie das Ohr abwenden.“ (2 Tim 4, 2-4)
Über die offensichtliche Unvereinbarkeit von vor- und nachkonziliarer Lehre hat uns dankenswerter der „Papa emeritus“, Joseph Ratzinger, aufgeklärt in einem vor kurzem bekannt gewordenen Brief:
„Die Kluft zwischen den Behauptungen der Päpste des 19. Jahrhunderts und der neuen Vision, die mit der Enzyklika Pacem in Terris beginnt, ist offensichtlich, und es wurde viel darüber diskutiert. Sie steht auch im Zentrum der Opposition Lefebvres und seiner Anhänger gegen das Konzil.“ (zitiert und frei übersetzt nach Sodalitium N°68 (frz.), Verrua Savoia, Oktober 2018, Editorial)

(c) tt Darauf kann man im Domkapitel 2018 zu Recht stolz sein: Haltung am Baugerüst! Und die wurde sogar international in den Medien wahrgenommen! Gratuliere den Feministen rund um ihren „Bischof“, seinem „kunst“sinnigen „Dompropst“ Florian Huber, und ihrer Göttin Katharina Cibulka …
Und dann …?
Vielleicht das Schlimmste und Unheilvollste bei solchen Äußerungen oder Handlungen der modernistischen Kirchenfeinde ist ihr Mangel an Logik und Konsequenz. Genauso, wie viele von den Priestern und Ordensleuten, welche nach Vatikan2 ihre Gott gemachten Gelübde verraten und sich verehelicht haben, wird es auch bei den von der neuen Kirche begleiteten Paaren geschehen! Wie weit wird man dann begleitend mitgehen? Natürlich immer und immer wieder, bis ans bittere Ende, ohne Rücksicht auf Verluste – und auf die göttliche Offenbarung!
Isaias klagt: „Weh, sündiges Volk, schuldbeladene Nation … sie haben den Herrn verlassen … ihm den Rücken gekehrt“. (Is 1,4)
Beim Propheten Jeremias heißt es noch schärfer: „Sie brechen die Ehe, sie lügen und bestärken die Bösen, daß keiner sich von seiner Bosheit abkehrt. Für mich sind sie alle wie Sodom und seine Bewohner wie Gomorrha.“ (Jer 23,14)
Im Alten Testament werden Unzucht und Ehebruch nicht nur als schwere Sünden angeprangert. Sie stehen vor allem auch als Sinnbild für den geistlichen Ehebruch, d. h. den Götzendienst. So gesehen ist die Initiative der Diözese Innsbruck keine große Überraschung, sondern nur ein logischer Schritt vom Glaubensabfall zum moralischen Verfall.
Um den Medienkonsumenten möglichst gut einzulullen, gibt es mitten in der Mitteilung der kathpress dann sogar eine beiläufige Erwähnung von Kindern: „Wichtig sei auch der Blick auf das Umfeld des Paares anhand der in der Erzdiözese Wien formulierten ‚5 Aufmerksamkeiten‘: Sie gelten etwaigen Kindern …“ Je unverschämter eine Behauptung ist, umso leichter wird sie von den meisten geglaubt oder geschluckt! Jeder Katholik weiß, daß der Kindersegen und die Erziehung der Kinder der erste Ehezweck sind. Das geht neben der beständigen Lehre der Kirche schon unmittelbar aus den ersten Worten des Schöpfers an das erste Menschenpaar hervor: „Gott segnete sie und sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar und mehret euch, füllet die Erde …‘“ (Gen 1,28). Nach dem Verständnis der Modernisten hätte der Schöpfer sprechen müssen: „Liebet euch und amüsiert euch, schaut, daß ihr das Leben genießt … Ob ihr dann Kinder haben wollt, entscheidet ihr selbst.“ So hat Er aber keineswegs gesprochen, wie uns der hl. Text bezeugt. Der eheliche Umgang ist ganz und gar von seiner Natur her auf die Zeugung von Nachwuchs ausgerichtet. Jede Tat oder Unterlassung der Eheleute, welche das natürliche Ziel der ehelichen Handlungen ausschließt, ist nach katholischer Lehre eine schwere Beleidigung Gottes, d. h. eine schwere Sünde, eben weil sie eindeutig gegen Seinen Schöpferwillen gerichtet ist.
Dieses Wesen der Ehe, welche auf die Zeugung und Erziehung von Kindern ausgerichtet ist, bedingt und erklärt nicht nur die Unauflöslichkeit des Ehebundes, sondern auch die großen Leiden und Nachteile für die Kinder, welche aus einer willentlichen Trennung der Eltern gewöhnlich erwachsen. Was gegen die gottgeschaffene Natur der Dinge geht, hat schwerwiegende Auswirkungen auf diese Natur! Dies herunterzuspielen durch eine Andeutung, daß man auf etwaige Kinder „aufmerksam“ sein müsse, ist ein Schlag ins Gesicht aller und jedes einzelnen Scheidungswaisen.

(c) tt Sie haben richtig geraten – das ist eine „Kirche“ in Innsbruck! Genauer: die neue Unterkirche im Dom St. Jakob. Wie klarerweise jeder Christ erwartet ohne Kreuz, ohne Kreuzweg, … aber mit schwarzem Quader als Altar, Kristallkugel darüber und Stühlen mit Blickrichtung an eine weiße Wand. Was tatsächlich hier gefeiert wird? Eine hl. Messe findet jedenfalls bestimmt nie statt. Da können die Menschen in der Oberkirche ganz beruhigt sein.
Anstatt um die Reinheit und Unbescholtenheit der christlichen Ehe, welche der hl. Paulus in vielen seiner Briefe anmahnt, bis aufs Blut zu kämpfen, dreht die modernistische „Kirche“ den Spieß um. Sie gibt Stück für Stück klein bei und paßt sich der „neuen Normalität“ an. Sie unterwirft sich der „normativen Kraft des Faktischen“, wie einer ihrer großen Vordenker es schwülstig formuliert hat. Weil die Menschen nicht annehmen, was die Kirche lehrt, lehrt die Pseudokirche heute das, was die Menschen hören wollen. „Sie tragen Menschensatzungen als Lehre vor.“ (Mt 15,9) Keine Rede mehr von den Rechten des Schöpfergottes und des Erlösers, der sich um den Preis seines Kostbaren Blutes ein geheiligtes Volk erkauft hat. Keine Erwähnung mehr der Pflichten der Geschöpfe und insbesondere der Katholiken, welche diese zuerst durch den heiligen Bund der Taufe, dann der Ehe auf sich genommen haben.
Statt dessen bittet der „Bischof“ von Innsbruck in typischer Manie(r) der konziliaren „Kirche“ „für unnötige Verletzungen, die durch ein zu hartes oder unbarmherziges Verhalten kirchlicher Verantwortungsträger verursacht wurden, um Entschuldigung“ – ein Satz, welcher nicht nur widersinnig ist in Bezug auf die Ehe, sondern auch einen Generalverdacht auf „kirchliche Verantwortungsträger“ wirft.
Statt um Vergebung zu bitten, sollten wahre Hirten das Wort aus dem Briefe des hl. Apostels Judas Thaddäus beherzigen: „Ich halte es für notwendig, euch schriftlich zu ermahnen, für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen überliefert ist.“ (Jud 3)
Der geneigte Leser möge es uns nachsehen, wenn wir unsere kurze Kritik an dieser Verlautbarung hier beenden. Zuletzt noch ein Satz von G. Kuby aus dem Buch „Mißbrauch“: „Eine Kirche, die sich in den entscheidenden Fragen … dem Zeitgeist anpaßt und die Menschen nicht anleitet, den Weg zum ewigen Heil zu suchen und zu finden, braucht niemand mehr.“
PS: Ein Hinweis zur „Fortbildung“ für die Herren Glettler und Natterer (kath.net v. 14.12.18):
„Anglikanische Feier für Transgender – Die Kirche von England hat eine pastorale Orientierungshilfe für eine Zeremonie veröffentlicht, mit welcher sie Transgender-Personen in ihrer ‚neuen Identität‘ willkommen heißen will. Laut einem Bericht der Zeitung The Telegraph werden die Priester angewiesen, die Transgender-Personen mit ihrem neuen Namen anzusprechen. Die Orientierungshilfe stelle aber klar, daß es sich nicht um eine zweite Taufe handelt. Wasser und Öl können verwendet werden, die Anwendung ist aber genau geregelt.“
Vielleicht sind die „katholischen Modernisten“ Ewig-Gestrige, die nur die Irrlehren ihrer Vorgänger aufwärmen und gleichzeitig ihren konservativen Flügel nicht verlieren möchten … Seit über einem Jahrhundert hat sich ihre geistige Identität in ein unbestimmbares Fluidum aufgelöst und stinkt seither unablässig zum Himmel.